Über PHP

Ralf KramerBlog

Was PHP so populär macht

Um eine dynamische Webanwendung zu erstellen, ist PHP heute für viele die Sprache der Wahl. Bei jedem Provider, der Webspace auf Linux Servern anbietet, gehört PHP, häufig in Kombination mit Apache und MySQL, zum guten Ton. Worin liegt der Hype begründet, und für wen lohnt sich der Einsatz von PHP?

PHP ist Open Source Software und damit kostenlos und einfach zu beschaffen. Den sich daraus ergebenden Preisvorteil geben die Provider meist direkt an ihre Kunden weiter. So ist ein Linux betriebener Webserver mit PHP in der Regel deutlich günstiger als sein gleich gerüsteter Gegenspieler aus der Windows Welt. Wer gar einen dedizierten also einen eigenen Server betreiben möchte, wird sich bei der Wahl der Technologie gut überlegen, wieviel Budget für Software-Lizenzen bereitsteht und welchen Vorteil seine Anwendung aus der Verwendung unfreier Software zieht.

Auch das Angebot an fertigen Scripten ist meist deutlich höher als eigentlich vom PHP Programmierer gesucht. Es gibt kaum einen Anwendungsfall der nicht schon einmal mit PHP enwickelt wurde und viele Systeme befinden sich auf einem wirklich hohem Niveau, wie beispielsweise das CMS TYPO 3. Und mit etwas Erfahrung lassen sich auch komplexe Open Source Systeme an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Eine starke Lernkurve

Es gibt sicher nicht viele Programmiersprachen die so einfach zu erlernen sind und mit denen sich so schnell Erfolge mit praktischem Nutzwert einstellen. Nicht ohne Grund wird PHP auch als das Schweizer Offiziersmesser des Webdesigners bezeichnet. Mit einer einfachen Zeile wie dieser:

<?php echo date( "d.m.Y" , time() ); ?>

zaubert der Designer das aktuelle Datum auf die Webseite. Beispiel: 18.08.2010
Ebenso einfach ist es auch den HTML-Code mit einer include() Anweisung zu zerschneiden, um z.B. eine Navigation zentral verwalten zu können. Dabei sind in der Regel kaum Vorarbeiten zu leisten. Ist der Webspace einmal für PHP eingerichtet, können die PHP-Befehle direkt in den HTML-Code eingebettet werden. Der Overhead, den z.B. eine Technik wie JSP mit sich bringt, entfällt komplett. Wirklich programmieren muss ein Designer in der Regel nicht.

Der fehlende Overhead erleichtert auch dem ambitionierten Anfänger den Einstieg in die Welt des Programmierens. Die notwendige Entwicklungsumgebung ist schnell und einfach installiert, finden sich doch im Netz Anleitungen zur Installation eines Apachen mit PHP zuhauf. Auch die nächsten Hürden sind sehr niedrig. So sieht das berühmte „Hallo Welt“ Programm in PHP aus:

<?php echo "Hallo Welt" ?>

Im Vergleich dazu das gleiche Programm in Java:

public class HalloWelt
{
    public static void main( String[] args )
    {
        System.out.println( "Hallo Welt"  );
    }
}

Der Unterschied ist deutlich. Der PHP Programmierer muss sich Anfangs mit nur wenigen und grundlegenden Konzepten auseinandersetzen. So kann er sich ganz auf das Erlernen der Kontrollstrukturen wie if…else und switch Anweisungen oder die Steuerung von Schleifen konzentrieren.

PHP ist eine Sprache die sich dem jeweiligen Kenntnisstand des Programmierers anpasst.

Abstrakteren Programmiertechniken wie z.B. der objektorientierten Programmierung (OOP) kann sich der PHP Programmierer dann widmen wenn er die entsprechende Qualifikation erreicht hat. Auf dem Weg dahin hat er aber schon viele große und kleine Erfolgserlebnisse verbucht und die Motivation zum weitermachen wächst ständig. Anfänger basteln mit einfachen Bordmitteln Kontaktformulare, Counter, Gästebücher und alles was das Webmasterherz begehrt. Profis entwickeln komplexe Systeme auf Basis ausgefeilter Frameworks unter Verwendung sämtlicher Spitzentechnologien wie z.B. XML, MVC-Paradigmen, Composite-Patterns uvm.

Weiter zu Teil II